Gegenüber Ende 2015 habe sich die Zahl der Geflohenen weltweit um 300.000 Menschen erhöht. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, betonte, die globale Flüchtlings- und Vertriebenenkrise habe eine Dimension angenommen, die unter keinen Umständen zu akzeptieren sei. Grandi forderte Solidarität mit den Opfern der Vertreibung. Die Weltgemeinschaft müsse sich stärker für die Vermeidung möglicher Kriege und die Lösung bestehender Konflikte einsetzen.
Mehr als zehn Millionen Menschen wurden 2016 neu in die Flucht gezwungen, gleichzeitig kehrten Millionen ehedem geflohene Menschen in ihre Heimat zurück, hielt das UNHCR fest. Vor dem 2011 begonnenen Bürgerkrieg in Syrien flohen den Angaben nach zwölf Millionen Einwohner, Syrien ist laut dem UNHCR die größte Vertriebenenkrise weltweit.
Ein weiterer Brennpunkt der globalen Krise findet sich in Afghanistan, wo laut UNHCR 4,7 Millionen Menschen geflohen sind. Zudem seien 4,2 Millionen Iraker auf der Flucht vor Kämpfen und Verfolgung. Vor der Gewalt im Südsudan brachten sich dem UNHCR zufolge 3,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder in Sicherheit. Der Konflikt im Südsudan hat laut den UNHCR-Experten die am schnellsten eskalierende Flüchtlingskrise verursacht.
Die Türkei beherbergte Ende 2016 laut UNHCR rund 2,9 Millionen Flüchtlinge und ist somit das größte Gastland für Vertriebene. Pakistan folgte den Angaben nach auf Platz zwei mit 1,4 Millionen Flüchtlingen innerhalb seiner Grenzen. Im Libanon hielten sich laut UNHCR Ende 2016 gut eine Million Flüchtlinge auf.
Als Flüchtlinge im völkerrechtlichen Sinne bezeichnet das UNHCR 22,5 Millionen Menschen. Sie haben auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung ihr Heimatland verlassen. Weiter gehen die UNHCR-Fachleute von 40,3 Millionen Menschen aus, die innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind. Zudem zählt das Hilfswerk 2,8 Millionen Menschen, die sich um Asyl beworben haben.