In der Familie über Glaubensfragen sprechen

Volker Jung spricht am 26.04.2013 während der EKHN-Frühjahressynode in Frankfurt am Main (Hessen) zu den Delegierten.
Foto: dpa/Arne Dedert
"Viele Menschen werden sich die Frage stellen, was sie von der Kirche erwarten", sagt Volker Jung.
In der Familie über Glaubensfragen sprechen
Medienbischof Jung: ARD-Themenwoche zeigt viele Facetten des Glaubens
Der Medienbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, hat die ARD-Themenwoche "Woran glaubst Du?" gelobt. "Die Themenwoche ist wirklich groß aufgezogen", sagte Jung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. "Von der 'Sendung mit der Maus' bis zum 'Tatort' oder in den Talkshows wird das Thema in vielen Facetten beleuchtet."
14.06.2017
epd
Theresa Liebig

Gelungen sei, dass auch diejenigen zu Wort kämen, die nicht an Gott glauben. "Die ARD geht das gut an: Die Themenwoche ist keine Glaubensindoktrination, sondern eine Anregung, sich mit verschiedenen Aspekten des Glaubens zu beschäftigen", erläuterte Jung. "Insbesondere für kirchenferne Menschen kann es nicht genug Kommunikationsangebote geben, die auf Glaubensfragen hinweisen."

Er gehe davon aus, dass die Themenwoche besonders in Familien und im Freundeskreis Diskussionen anstoßen werde, sagte Jung, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist. "Wir wissen aus Befragungen von Kirchenmitgliedern, dass die Familie der vorrangige Ort ist, um über Glaubensfragen zu sprechen. Die Themenwoche wird dazu führen, dass viele Menschen sich zum Beispiel die Frage stellen werden, was sie von der Kirche erwarten."

Die ARD beschäftigt sich seit Sonntag mit dem Glauben in einer Themenwoche, die noch bis zum 17. Juni geht. Sie greift das Thema im Fernsehen, Radio und Internet auf. Es gibt dazu unter anderem Magazin- und Talkformate, Spielfilme sowie ein ARD-weites Multimedia-Projekt.

Zuschauer konnten beispielsweise im Vorfeld einer Folge der "Lindenstraße" darüber abstimmen, ob eine Figur, die sich zur Konfirmation anmeldet, von ihren Eltern dabei unterstützt wird. 63 Prozent bejahten dies. Dieses Ergebnis überrasche ihn, sagte Jung. "Es ist eindeutig, das hätte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Aber es freut mich sehr, denn die Konfirmation hilft jungen Menschen auch dabei, für sich die Dimensionen des Glaubens weiter aufzuschließen. Die Entscheidung, sich konfirmieren zu lassen, verdient deshalb die volle Unterstützung der Eltern."