Gelungen sei, dass auch diejenigen zu Wort kämen, die nicht an Gott glauben. "Die ARD geht das gut an: Die Themenwoche ist keine Glaubensindoktrination, sondern eine Anregung, sich mit verschiedenen Aspekten des Glaubens zu beschäftigen", erläuterte Jung. "Insbesondere für kirchenferne Menschen kann es nicht genug Kommunikationsangebote geben, die auf Glaubensfragen hinweisen."
Er gehe davon aus, dass die Themenwoche besonders in Familien und im Freundeskreis Diskussionen anstoßen werde, sagte Jung, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist. "Wir wissen aus Befragungen von Kirchenmitgliedern, dass die Familie der vorrangige Ort ist, um über Glaubensfragen zu sprechen. Die Themenwoche wird dazu führen, dass viele Menschen sich zum Beispiel die Frage stellen werden, was sie von der Kirche erwarten."
Die ARD beschäftigt sich seit Sonntag mit dem Glauben in einer Themenwoche, die noch bis zum 17. Juni geht. Sie greift das Thema im Fernsehen, Radio und Internet auf. Es gibt dazu unter anderem Magazin- und Talkformate, Spielfilme sowie ein ARD-weites Multimedia-Projekt.
Zuschauer konnten beispielsweise im Vorfeld einer Folge der "Lindenstraße" darüber abstimmen, ob eine Figur, die sich zur Konfirmation anmeldet, von ihren Eltern dabei unterstützt wird. 63 Prozent bejahten dies. Dieses Ergebnis überrasche ihn, sagte Jung. "Es ist eindeutig, das hätte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Aber es freut mich sehr, denn die Konfirmation hilft jungen Menschen auch dabei, für sich die Dimensionen des Glaubens weiter aufzuschließen. Die Entscheidung, sich konfirmieren zu lassen, verdient deshalb die volle Unterstützung der Eltern."