An die deutsche Botschaft in Moskau seien bislang fünf derartige Fälle herangetragen worden. "Wir sind froh, dass wir in besonders schwierigen Fällen helfen können", zitiert das Blatt einen Vertreter des deutschen Außenministeriums: "Die Bundesregierung prüft in allen Fällen, welche Unterstützung im Sinne und Interesse der Betroffenen jeweils geleistet werden kann." Außer dem bereits ausgereisten Tschetschenen seien drei weitere Personen zu einer Anhörung in der Botschaft gewesen. Sie könnten ebenfalls in Deutschland Zuflucht finden.
Menschen, die sich noch im Ausland befinden, können aus dringenden humanitären Gründen eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten. Wie andere EU-Staaten stelle Deutschland solche humanitären Visa jedoch sehr selten aus, hieß es.
Medien hatten mehrfach über eine massive Verfolgung Homosexueller in Tschetschenien mit mehr als 100 Festnahmen durch die Sicherheitsbehörden berichtet. Die Männer gehen einem Bericht von Human Rights Watch zufolge bei einer Flucht in andere Teile Russlands das doppelte Risiko ein, dass sowohl tschetschenische Sicherheitskräfte als auch eigene Familienangehörige sie verfolgen, um ihnen etwas anzutun. Den Homosexuellen drohten dabei in der streng konservativ-muslimischen Gesellschaft auch sogenannte Ehrenmorde.