Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat gefordert, Hilfesuchende stärker in den Blick zu nehmen. Die Bibel erzähle immer wieder von der "Not der Erniedrigten und Überheblichkeit der Mächtigen", sagte er am Donnerstag bei einer Bibelarbeit auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin. Das sei auch als Appell zu verstehen, sich gegen die Widersprüche in der heutigen Welt aufzulehnen. So schließe etwa das gegenwärtige Wirtschaftssystem viele Menschen von gerechter Teilhabe aus oder zerstöre Lebensgrundlagen Ärmerer.
Nach Worten Jungs ist es nach wie vor "ein großes Drama, dass es nicht gelingt, sichere Fluchtwege für Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten zu schaffen". Als "nicht hinnehmbar" bezeichnete es der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau laut Redetext, dass Männer und Frauen wegen ihrer Religionszugehörigkeit, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe um ihr Leben fürchten müssten. In diesen Situationen leide Gott mit.