"Wir brauchen ein Europa, das zusammen investiert", sagte der 92-Jährige in einem epd-Gespräch. Er hoffe, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nun Investitionen in Infrastruktur wie beispielsweise neue Straßen ankündigt.
Dadurch könne Deutschland zeigen, dass ihm Macron wirklich gefalle, betonte Grosser. Deutschland dürfe den neuen französischen Präsidenten nicht nur an die Haushaltsdefizit-Grenze von drei Prozent binden. Um die Nichtwähler und diejenigen, die einen leeren Stimmzettel abgegeben haben, zu überzeugen, müsse Macron noch die Parlamentswahlen im Juni gewinnen. Dann könne er auch sein Programm umsetzen. "Er wird überall eigene Kandidaten aufstellen", sagte Grosser.
Das Wahlergebnis von rund 65 Prozent sei ein sehr gutes Resultat für den 39-Jährigen, erklärte der deutsch-französische Publizist. "Es ist ein bisschen unter den von mir erhofften 70 Prozent." Die rund elf Millionen Stimmen für Marine Le Pen von der rechtspopulistischen Partei Front National seien jedoch eine "Katastrophe". Macron hätte allerdings weniger Stimmen bekommen, wenn sich Le Pen im Fernsehduell nicht so daneben benommen hätte, erklärte der Publizist.