Danach ist die Zahl der neu gegründeten rechtsfähigen Stiftungen für den Zweck Entwicklungszusammenarbeit von 2,9 Prozent Anfang der 1960er Jahre auf 7,2 Prozent bis 2009 gestiegen. Aktuell engagieren sich den Angaben zufolge 1.766 deutsche Stiftungen aller Rechtsformen unmittelbar oder mittelbar in der Entwicklungszusammenarbeit.
Mit rund 70 Prozent sind die meisten deutschen Stiftungen auf dem afrikanischen Kontinent aktiv, gefolgt von Asien (61 Prozent) und Süd- sowie Mittelamerika (57 Prozent). 43 Prozent der Stiftungen engagieren sich in Osteuropa.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) lobte deren Einsatz. Sein Haus unterstütze das Engagement der Stiftungen, "denn gemeinsam können wir noch mehr bewirken", betonte Müller.
Dabei dominieren laut dem Stiftungsreport mit 60 Prozent vor allem Stiftungen, die fördernd tätig sind und ihre Mittel an andere Organisationen geben und keine eigenen Projekte verfolgen. Rund 55 Prozent der untersuchten Stiftungen geben unter 50.000 Euro im Jahr für den Satzungszweck aus, 25 Prozent zwischen 50.000 bis 500.000 und nur 19 Prozent mehr als 500.000 Euro.
Unbekannt sind vielen privaten Stiftern offenbar noch die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten weltweiten Entwicklungsziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG) im Rahmen der Agenda 2030. Laut einer Umfrage des Bundesverbandes vom September 2016 sind diese Zielsetzungen bei mehr als der Hälfte der 200 befragten Stiftungen nicht bekannt (58 Prozent). Unter den Stiftungen, die die Agenda 2030 kennen, orientierten sich knapp 24 Prozent in ihrer Arbeit an den SDG, hieß es.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat mehr als 4.100 Mitglieder und repräsentiert damit nach eigenen Angaben rund drei Viertel des gesamten deutschen Stiftungsvermögens.