"Die große Kunst wird sein, auch mittelständische Privatinvestoren in den ländlichen Raum zu holen", sagte der entwicklungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Stefan Rebmann, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei der Konferenz am Donnerstag und Freitag in Berlin stand die Zukunft des ländlichen Raums im Mittelpunkt.
Es dürfe dabei aber keinen einseitigen Fokus auf die Steigerung der Produktion geben, mahnte Rebmann. Nachhaltigkeits- und Verteilungsaspekt müssten einbezogen sein. Auch die Themen Landnahme und Lebensmittelspekulation müssten stärkere Beachtung finden.
Auch der Sprecher für Entwicklungspolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, Uwe Kekeritz, kritisierte fehlende konkrete Vorschläge im Kampf gegen den Hunger. "Die Bundesregierung muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen", sagte Kekeritz dem epd. Die Konferenz füge sich nahtlos in eine Reihe wolkiger Zukunftsvisionen des Entwicklungsministeriums ein.
Im Rahmen der Veranstaltung sollte eine "Charta von Berlin" an den Entwicklungsminister überreicht werden. Darin fordern die Teilnehmer die politischen Entscheidungsträger zu konkretem Handeln für die Entwicklung des ländlichen Raums und für mehr Jugendbeschäftigung auf. Den Angaben nach hungern rund 800 Millionen Menschen weltweit. 70 Prozent davon leben auf dem Land.
Neben dem Entwicklungsminister nahmen der Chef des Bundeskanzleramts Peter Altmaier (CDU) und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) teil. Auch der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, Akinwumi Adesina, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und weitere Vertreter aus den G-20-Staaten sowie afrikanischer Länder kamen nach Berlin.