"Unsere kirchlich-diakonische Arbeit ist heute weniger denn je ohne Bündnisse und Vernetzungen mit anderen sozial Engagierten und Partnern in der Zivilgesellschaft möglich", sagte Diakoniepräsident Ulrich Lilie am Mittwoch in Berlin.
Der Theologe sprach sich auch für ungewöhnliche Allianzen aus. Eine solche Zusammenarbeit verändere viel. Lilie verwies auf erfolgreiche Partnerschaften in der Flüchtlingsarbeit. "Eine Projektzusammenarbeit kann für zwei Jahre sehr gut funktionieren und danach muss man vielleicht weiter oder neu überlegen", sagte der Spitzenvertreter der bundesweiten Diakonie mit ihren rund 30.000 Einrichtungen und 470.000 Mitarbeitenden.
Der Diakoniepräsident sprach beim Wichernempfang im "Sharehaus Refugio" in Berlin, einer Einrichtung der Berliner Stadtmission. In dem Haus leben Geflüchtete aus zehn Nationen mehrere Monate mit Einheimischen zusammen. Lilie hob das Projekt im Berliner Stadtteil Neukölln als gelungenes Beispiel für die Stadtteilprojekte der diakonischen Sozialarbeit hervor. Der Wichernempfang ist nach dem Gründer der heutigen Diakonie, Johann Hinrich Wichern (1808-1881), benannt, der im 19. Jahrhundert die Sozialarbeit der evangelischen Kirche als "Innere Mission" organisierte.