Im US-Bundesstaat Arkansas wurden am Montag (Ortszeit) die Häftlinge Jack Jones (52) und Marcel Willams (46) mit einer Giftinjektion getötet.
Laut der Zeitung "Arkansas Democrat Gazette" (online) dauerte Jones' Exekution von 19:06 Uhr bis 19:20 Uhr. Sein Tod sei offenbar "qualvoll und inhuman" gewesen, schrieben die Anwälte. Die Gefängnisangestellten hätten 45 Minute gebraucht, um den Zentralvenenkatheder zu legen.
Williams starb laut Medienberichten um 22:33 Uhr, 17 Minuten nachdem ihm der Giftcocktail verabreicht worden war. Auf einen Eilantrag seiner Anwälte hin hatte eine Bundesrichterin die Exekution zunächst gestoppt, die Entscheidung aber nach kurzer Zeit revidiert.
Der südliche Staat Arkansas steht gegenwärtig im Zentrum einer intensiven Todesstrafendebatte. Gouverneur Asa Hutchinson hatte im Februar ein von Menschenrechtlern heftig kritisiertes und von Juristen angefochtenes Ziel gesetzt, vom 17. bis 27. April acht Menschen töten zu lassen. Hintergrund der Hinrichtungsserie ist, dass das Verfallsdatum für eine der Substanzen für die Giftspritzen Ende des Monats ausläuft.
Jack Jones hat laut Todesurteil 1995 bei einem Raubüberfall die 37-jährige Mary Phillips ermordet und versucht, auch deren elfjährige Tochter Lacy umzubringen. Vor seiner Hinrichtung schrieb Jones laut dem Portal "arkansasmatters.com", seine Tat tue ihm "sehr, sehr leid". Nach der Hinrichtung dankte Lacy Phillips Gouverneur Hutchinson. Er habe im Namen der Gerechtigkeit gehandelt. Sie sei froh, dass dieses Kapitel in ihrem Leben nun beendet sei.
Marcel Willams entführte, vergewaltigte und erstickte im November 1994 die 22-jährige Stacy Errickson. Bei seiner Anhörung vor dem Gnadenausschuss bat Williams laut Fernsehsender KTHV um Umwandlung seiner Strafe zu lebenslanger Haft. Er sei als Kind missbraucht und misshandelt worden. Heute sei er anderer Mensch als zur Tatzeit.
Bereits am Donnerstag hatte Arkansas erstmals in zwölf Jahren ein Todesurteil vollstreckt. Eine weitere Hinrichtung ist für den 27. April vorgesehen. Vier der geplanten Exekutionen wurden indes aufgeschoben. In Berufungsverfahren ging es um Schuldfähigkeit, den Ablauf der Gerichtsverfahren, die Zulässigkeit der Giftcocktails und die Frage, ob die schnelle Abfolge der Exekutionen ausreichend Zeit lässt für Gnadengesuche.
In den USA wurden im vergangenen Jahr 20 Menschen hingerichtet, weniger als jemals zuvor seit 25 Jahren. 2017 wurden bisher neun Todesurteile vollstreckt. In 31 der 50 Bundesstaaten ist die Todesstrafe legal. Zwei Häftlinge an einem Tag waren zuletzt im Jahr 2000 in Texas hingerichtet worden.