Die Theologin Margot Käßmann (58) hofft darauf, dass aus der Bewegung "Pulse of Europe" eine große zivilgesellschaftliche Kraft erwächst. "Es reicht nicht, in den sozialen Netzwerken zu diskutieren", sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland dem Evangelischen Pressedienst. Wichtiger sei es, "die eigene Meinung öffentlich zu demonstrieren". Dies mache politischen Eindruck.
Käßmann zog Vergleiche zu Amerika. "Ich erlebe gerade in Gesprächen mit Trump-Gegnern in den USA, dass die alten Veteranen der Bürgerrechts- und Antikriegsbewegung jetzt helfen, zivilen Widerstand neu aufzubauen", sagte die ehemalige hannoversche Bischöfin. "Vielleicht ist das bei uns ja ähnlich." Käßmann ist derzeit die Botschafterin der EKD für das 500. Reformationsjubiläum.
Die Bewegung "Pulse of Europe" wurde Anfang des Jahres in Frankfurt am Main gegründet, um für die Vorzüge der Europäischen Union und den Frieden in Europa einzustehen. Seither wächst die Zahl der Demonstranten, die sonntags auf die Straße gehen, stetig. Aktuell ist die Bewegung in knapp 100 Städten in rund einem Dutzend Mitgliedsländern der EU vertreten.
"Demonstrieren statt nur zu diskutieren"
"Demonstrieren statt nur zu diskutieren"
Käßmann: "Pulse of Europe" soll große gesellschaftliche Kraft werden
Die Zahl der Demonstrantinnen und Demonstranten, die sonntags für Europa auf die Straße gehen, wächst seit Gründung der Bewegung Anfang des Jahres stetig.