Zu den Pflanzpaten zählten neben dem Regierungschef auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, und Burghauptmann Günter Schuchardt.
"Die Ideen der Reformation sind nachhaltig und damit ebenso beständig wie eine Eiche", sagte Ramelow. Die Luthereiche stehe aber nicht nur für 500 Jahre Reformation, sie biete auch eine gute Gelegenheit für eine Rück- und Vorausschau - "vom Buchdruck, der schärfsten Waffe der Reformation, bis zur Gentechnologie und Digitalisierung". Gleichzeitig provoziere sie die Frage, welchen Weg die Menschheit in den nächsten 500 Jahren beschreiten werde.
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In ihrem Grußwort erinnerte die Bischöfin daran, dass bei einer Lebenserwartung von bis zu 1.000 Jahren diese Traubeneiche alle überleben wird. Langsam werde sie in den Himmel wachsen, ihre Langsamkeit und ihre Beharrlichkeit könnten für die Menschen ein Zeichen sein. "In unserer Welt des Wachstumswahns mit dem Drang zu stetiger Optimierung ist uns dieser Baum eine Mahnung und ein Vorbild für eine Ethik des Genug", sagte Junkermann.
Der Reformator Martin Luther (1483-1546) hatte eine besondere Beziehung zu Eisenach und der Wartburg. Drei Jahre lang besuchte er in Eisenach, von wo auch seine Mutter stammte, die Lateinschule, ehe er 1501 zum Studium an die Erfurter Universität wechselte. 1521/22 übersetzte auf der Wartburg das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche. Am 4. Mai - dem 496. Jahrestag seiner Scheinentführung auf die Burg - beginnt dort die Nationale Sonderausstellung "Luther und die Deutschen".