Tausende Menschen haben am Samstag bei den traditionellen Ostermärschen in mehreren deutschen Städten für Frieden und Abrüstung demonstriert. Wichtige Themen waren die Kriege in Syrien, im Irak und in Afghanistan, aber auch die Sorge angesichts der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea.
Die Proteste standen auch unter dem Eindruck des Abwurfs der US-Superbombe. "Die atomare Bedrohung nimmt zu, die Kriegsgefahr wächst", sagte der Linkspolitiker Willi van Oyen vom Frankfurter Ostermarschbüro dem Evangelischen Pressedienst (epd).
In Stuttgart gingen nach seinen Angaben rund 2.000 Menschen auf die Straße, in Bremen 600 und in München 1.000. Die Beteiligung bewege sich auf dem Niveau der Vorjahre, sagte van Oyen. In Berlin kamen nach Angaben der Veranstalter mehr als 1.000 Menschen zusammen, um gegen deutsche Rüstungsexporte und eine Erhöhung der Militärausgaben zu demonstrieren. Sie forderten auch ein Ende der "Drohpolitik" gegen Russland. Die Polizei sprach von rund 500 Teilnehmern.
In diesem Jahr steht der Ostermarsch unter dem Motto "Nein zu Krieg und Terror! Nein zur weiteren Aufrüstung Deutschlands und der EU!". Mit einer Kundgebung starteten in Duisburg 200 Menschen den dreitägigen Ostermarsch Rhein-Ruhr, der sich auch gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus wendet.
Im Aufruf heißt es, in Krisengebieten wie Syrien, Irak und Mali sollte stärker auf zivile anstelle von militärischen Konfliktlösungen gesetzt werden. Die Ostermarschierer fordern unter anderem einen Stopp der Bundeswehreinsätze im Ausland sowie den Abzug von US-Atomwaffen, die nach wie vor in Deutschland am Standort Büchel in Rheinland-Pfalz stationiert sein sollen.
Rund 100 Teilnehmer demonstrierten bei einem Ostermarsch von Kaiserslautern über Landstuhl zur US-Airbase Ramstein. Redner warnten davor, auf die Verschlechterung des internationalen politischen Klimas mit Ausgrenzung und militärischer Aufrüstung zu reagieren. Um gegen die wachsende Kriegsgefahr anzugehen, müsse die Friedensbewegung stärker werden.
In Hannover begann der Ostermarsch in der Aegidienruine mit einem Gedenken an die Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg. Bei der anschließenden Kundgebung wurden unter anderem offene Grenzen für Flüchtlinge und gerechte Handelsbeziehungen gefordert. Die Ostermärsche werden bis Montag fortgesetzt. Insgesamt sind Demonstrationen an mehr als 80 Orten geplant.