"Es ist schockierend, welch mörderischen Methoden sich die Verbrecher ausdenken, um in die Gesellschaft einen Keil zu setzen und die Angst vor Muslimen weiter zu schüren", sagte Mazyek der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag). Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstagabend hatten die Ermittler am Mittwoch einen Verdächtigen aus dem islamistischen Spektrum festgenommen.
Mazyek sagte, wäre er selber kein Muslim, bekäme er es angesichts solcher Nachrichten ebenso mit der Angst vor dem Islam zu tun. "Aber wir wollen gemeinsam ihren teuflischen Plan durchkreuzen, indem wir uns solidarisch mit unserem Land und in diesen Stunden zur Borussia zeigen", unterstrich Mazyek, der zurzeit auch Sprecher des Koordinationsrats der Muslime ist, des Dachverbands der vier größten Islamverbände in Deutschland.
Am Dienstagabend waren in der Nähe des BVB-Mannschaftsbusses, der auf dem Weg ins Dortmunder Stadion zum Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco war, drei Sprengsätze explodiert. Der Verteidiger Marc Bartra wurde verletzt und musste am Arm operiert werden. Ein Polizist, der den Bus begleitet hatte, erlitt ein Knalltrauma und einen Schock. Die Bundesanwaltschaft geht von einem terroristischen Hintergrund aus, die genaue Motivlage ist aber noch unklar.