Zwischen dem 13. Juli und 6. August sind 44 Konzerte, Workshops, Ausstellungen und Vorträge geplant, wie das Kulturamt der württembergischen Stadt am Mittwoch mitteilte. Zum Auftakt konzertiert der amerikanische Organist Cameron Carpenter unter freiem Himmel auf dem Gmünder Johannisplatz. Nach dem traditionellen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst erhält der Komponist Wolfgang Rihm am 14. Juli den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2017.
Rihms Maxime sei: "Musik muss voller Emotion sein, die Emotion voller Komplexität." Der Komponist, dessen Auftragswerk "Reminiszenz" kürzlich zur Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie uraufgeführt wurde, greife spirituelle Texte auf und verbinde Wort und Ton zu einer Einheit, die wesentliche Fragen des Menschen reflektiere und emotional ergreife, hieß es zur Begründung der Auszeichnung.
Zum Programm des Festivals gehört Musik aller Stilrichtungen vom Barock bis in die Gegenwart. Die "h-Moll Messe" von Johann Sebastian Bach mit dem Windsbacher Knabenchor ist eben so dabei wie die Uraufführung von "Music for an Open Space". Dabei wird die Xala gespielt, ein einzigartiges, tanzend bespielbares Bodenxylophon. Aufführungen finden nicht nur in den Kirchen und Klosteranlagen Schwäbisch Gmünds statt, sondern auch in der Region, unter anderem im Kloster Lorch.
Als Beitrag zum Reformationsjubiläum gibt es im Festivalprogramm eine Veranstaltung mit dem Publizisten und Pfarrer Friedrich Schorlemmer. Zwischen Telemann-Kantaten gibt er Denkanstöße zu aktuellen Themen. Auch bei der Jazz-Night spielt das Jubiläum eine Rolle: Die Uraufführung einer Suite mit dem Titel "Re-Formation - Aufbruch ins Ungewisse" findet statt. Außerdem feiert Schwäbisch Gmünd mit "400 Jahre St. Salvator" die Tradition des Gmünder Passionsspiels.