Zuvor hatte der rechtspopulistische Premierminister des Landes, Narendra Modi, ihn für den Posten bestimmt und damit ein deutliches Signal für seinen künftigen Kurs gesetzt. Der umstrittene Hindu-Priester Adityanath ist eine polarisierende Figur, der für seine antiislamische Rhetorik berüchtigt ist und sich für ein hinduistisches Indien einsetzt.
Der Gründer der extremistischen Hindu-Organisation Hindu Yuva Vahini war in Zwangskonvertierungen und Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus verwickelt. Bollywoods Mega-Star Shah Rukh Khan verglich Adityanath mit dem Anführer einer pakistanischen Terrororganisation. Das Einreiseverbot von US-Präsident Donald Trump für sechs islamische Länder befürwortet der neue Ministerpräsident und fordert eine ähnliche Regelung für Indien.
Die Partei von Narendra Modi, Bharatiya Janata Partei (BJP), hatte im März wichtige Landeswahlen gewonnen und konnte somit die Ministerpräsidenten mehrerer Bundesstaaten stellen. Die Wahl von Adityanath als Regierungschef von Uttar Pradesh wurde von muslimischen Organisationen mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Ein Fünftel der 200 Millionen Einwohner des Bundesstaates sind Muslime - doch die BJP stellte hier keinen einzigen Muslimen auf und gewann dennoch.
Überraschend war das gute Abschneiden von Modis Partei bei Muslimen und Dalits, ehemalige Kastenlose. Seit Modis Amtsbeginn 2014 häufen sich Angriffe auf beide Gruppen durch extremistische Hindus. Mit der Ernennung von Hindu-Extremist Adityanath als Ministerpräsident von Uttar Pradesh stellt Modi auch die Weichen für seine Neuwahl 2019.
Religiöser Hardliner regiert künftig größten Bundesstaat Indiens
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Der religiöse Hardliner Yogi Adityanath ist neuer Ministerpräsident von Indiens größtem Bundesstaat Uttar Pradesh. Der 44-Jährige sei am Sonntag in sein Amt eingeführt worden, wie indische Medien berichten.
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