Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte ihn als prägend für viele Positionen der Kirche in der Gesellschaft. "Sein ausgleichendes Temperament und seine Sprachkraft haben viele Texte und Positionierungen der EKD geprägt", erklärte Bedford-Strohm am Donnerstag. Er bezeichnete ihn als "prägende Kraft der evangelischen Kirche".
Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, hob Barths "außergewöhnlich kluge und besonnene Art" hervor. Er sei in ethischen Diskussionen ein sehr kompetenter Berater gewesen. "Seine evangelische Kirche erinnert sich mit großem Dank und Respekt an ihn", erklärte sie.
Vier Jahre Kirchenamtspräsident
Barth bestimmte den Kurs der evangelischen Kirche in verschiedenen Funktionen über ein Vierteljahrhundert mit, zunächst als theologischer Referent für Fragen der öffentlichen Verantwortung von Kirche. 1993 stieg er zum Vizepräsidenten der EKD-Zentrale auf und leitete die Hauptabteilung "Theologie und öffentliche Verantwortung", bevor er 2006 Kirchenamtspräsident wurde.
Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Heidelberg, Edinburgh und Tübingen war der gebürtige Ludwigshafener von 1970 bis 1977 Wissenschaftlicher Assistent am Alttestamentlichen Seminar des Fachbereichs Evangelische Theologie der Universität Hamburg. Nach dem Vikariat in der Evangelisch-reformierten Kirche war Barth von 1978 bis 1985 Gemeindepfarrer im nordpfälzischen Kerzenheim.