Seit dem Amtsantritt des liberal-konservativen Präsidenten Mauricio Macri vor rund 14 Monaten rutschten nochmals 1,5 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze. Die katholische Kirche warnte vor einer sozialen Explosion in dem südamerikanischen Land. Weitere 2,7 Millionen Menschen und damit 6,9 Prozent der Bevölkerung wurden der Untersuchung zufolge als bedürftig eingestuft. Das sind 600.000 mehr als zu Beginn der Amtszeit von Macri. Die Argentinier leiden besonders unter der hohen Inflation von mehr als 30 Prozent, einer hohen Arbeitslosigkeit sowie gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreisen.
"Wir verbergen nicht mehr unsere Probleme, angefangen mit dem wichtigsten, die hohe Armut in Argentinien", sagte Macri. Das Wichtigste, was die Menschen bräuchten, sei Arbeit. Er verwies darauf, dass die argentinische Wirtschaft in den vergangenen fünf Monaten nach fünf Jahren Rezession wieder gewachsen sei.
Macri hatte im Wahlkampf eine Initiative zur Ausrottung der Armut bis zum Ende seiner Amtszeit 2019 versprochen. Er musste bereits zugeben, dass dieses Ziel nicht eingehalten werden könne. Die Opposition wirft dem Staatspräsidenten vor, die soziale Krise zu vernachlässigen und sich vorrangig darauf zu konzentrieren, ausländische Investoren ins Land zu holen.