Dennoch seien die Möglichkeiten der Roboter begrenzt, zum Beispiel wenn es darum gehe, Nachrichten einzuordnen oder Hintergründe zu erklären. Das mache guten Journalismus umso wichtiger.
Die befragten Medienschaffenden gaben als Pluspunkt an, dass Software-Tools Kosten sparen und die Berichterstattung in einigen Bereichen schneller und spezifischer machen könnten. Journalisten von CNN und Reuters hätten beispielsweise angegeben, dass automatisierter Journalismus "teure Angestellte" ersetzen könnten, die "ziemlich banale, aber zeitfressende Arbeiten" machten. Roboterjournalismus könne außerdem für Themen eingesetzt werden, die ansonsten nicht abgedeckt werden könnten. Als negativ wurde bewertet, dass automatisch produzierte Texte Komplexität und Kreativität des journalistischen Handwerks vermissen ließen. Außerdem sei es schwierig, den Nachrichtenkontext einzuordnen.
Studienleiter Neil Thurman vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München sagte, die wachsende Nachrichtenflut erschwere es, sich in einer "von Informationen überladenen Welt zurechtzufinden". Dazu brauche es guten Journalismus und die Besinnung auf zentrale menschliche Fähigkeiten wie Urteilsvermögen, Neugier und gesunde Skepsis, appellierte er an die Medienschaffenden. Für die Studie wurden Mitarbeiter internationaler Medienhäuser wie CNN, BBC oder Reuters interviewt. Deutsche Journalisten wurden nicht befragt.