Nach Wochen der Sorge habe man nun "traurige Gewissheit". Die Geisel sei barbarisch ermordet worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteile die abscheuliche Tat, erklärte Seibert. Zuvor wurde laut Berichten regionaler Medien ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung des 70-Jährigen zeigen soll, der seit mehr als drei Monaten in der Gewalt von Abu Sayyaf war.
Am Sonntag war die Frist für eine Lösegeldzahlung verstrichen. Abu Sayyaf hatte für die Freilassung des Deutschen 30 Millionen Pesos, umgerechnet 566.000 Euro, gefordert. Den Berichten zufolge wurde der Mann eine halbe Stunde nach Verstreichen des Ultimatums hingerichtet. Der deutsche Segler war im November verschleppt worden. Seine Begleiterin war damals ermordet aufgefunden worden. Mehrfach hatte er in Video- und Audiobotschaften um Hilfe gefleht, zuletzt Mitte Februar.
Am Samstag habe das Militär Luftangriffe auf ein mutmaßliches Versteck der Extremisten in der südlichen Inselprovinz Sulu geflogen, meldete das Nachrichtenportal "Phil Star". Ein Niederländer, ein Koreaner sowie mehrere Indonesier, Malaysier, Vietnamesen und Philippiner sollen sich noch immer in der Gewalt der Islamisten befinden.
Im vergangenen Jahr ermordete die Extremistengruppe zwei Kanadier. Im April 2014 entführten sie ein deutsches Seglerpaar, das nach einer Lösegeldzahlung wieder freigelassen wurde. 2000 wurde die Göttinger Familie Wallert verschleppt und nach vier Monaten wieder befreit. Der Abu Sayyaf gehören nur einige Hundert Kämpfer an.
Offiziell fordern die Extremisten, die der arabischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Gefolgschaft geschworen haben, einen islamistischen Staat auf den Südphilippinen. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass die Gruppierung durch ihr Bekenntnis zum IS hauptsächlich Lösegelder in die Höhe treiben will.