Immer mehr Flüchtlinge sterben laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) auf der gefährlichen Überfahrt von Libyen nach Italien. Von Anfang Januar bis Mittwoch dieser Woche seien 326 Menschen auf der sogenannten zentralen Mittelmeerroute ertrunken oder an Bord der Schleuserboote ums Leben gekommen, teilte die IOM am Freitag in Genf. Rund 10.700 Menschen hätten Italien lebend erreicht. Im selben Zeitraum des Vorjahres seien 97 Flüchtlinge und Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute gestorben, hieß es. Rund 8.100 Menschen, die in Libyen an Bord gegangen seien, hätten damals die Küsten Italiens erreicht.
Die IOM erläuterte, dass Schlepperorganisationen verstärkt die riskante zentrale Mittelmeerroute wählten. Sie pferchten die Menschen erbarmungslos in morsche und seeuntaugliche Boote, ohne sich um das Schicksal der Passagiere zu scheren. Die meisten Menschen flüchteten vor Armut und Gewalt in Afrika. Die Schlepper nutzen dagegen die Route von der Türkei über das Mittelmeer nach Griechenland so gut wie nicht mehr, hieß es. Die südosteuropäischen Staaten haben die sogenannte Balkanroute für Flüchtlinge gesperrt. Zudem hat die EU mit der Türkei ein Rückführungsabkommen für Flüchtlinge geschlossen.