Als armutsgefährdet gelte nach EU-Standards derjenige, der weniger als 60 Prozent des regionalen Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, heißt es in dem Bericht. Das treffe in Sachsen auf rund 749.000 Menschen zu.
Die Gefährdungsschwelle für Armut liegt im Freistaat den Angaben zufolge für einen Einpersonenhaushalt bei monatlich 834 Euro, für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern bei 1.752 Euro.
Mit 18,6 Prozent war die Gefährdungsquote in Sachsen im Jahr 2015 ähnlich hoch wie in den Vorjahren und lag über dem Bundesdurchschnitt von 15,7 Prozent. Am stärksten sind die Einwohner des Stadtstaates Bremen von Armut betroffen. Dort lag die Gefährdungsquote bei 24,8 Prozent.
Der sächsische Linken-Abgeordnete André Schollbach sprach von einem "nicht unerheblichen Teil unserer Gesellschaft", der von Armut tangiert sei. Für die Betroffenen stelle diese Situation häufig eine große Belastung dar. "Am Ende des Monats ist die Haushaltskasse meistens leer. Urlaube oder größere Anschaffungen sind kaum drin", kritisierte Schollbach.
Vermögen und Einkommen sind nach Einschätzung des Linken-Politikers in Deutschland höchst ungerecht verteilt: "Es gibt viele Menschen, die nichts haben und wenige, die enormen Reichtum anhäufen konnten." Die Daten über Armut stammen aus einer Antwort der sächsischen Staatsregierung auf eine parlamentarische Anfrage Schollbachs.