Rund 350 Afrikaner haben am Montagmorgen den Grenzzaun der spanischen Enklave Ceuta in Marokko überwunden. Die Flüchtlinge würden zunächst im Aufnahmelager der Stadt versorgt, berichtete die spanische Tageszeitung "El País" in ihrer Onlineausgabe. Dort seien auch noch die rund 500 Migranten untergebracht, die bereits am Freitag über den sechs Meter hohen Zaun auf spanisches Territorium gelangt waren.
Einige Flüchtlinge wurden dem Bericht zufolge mit Schnittwunden und Knochenbrüchen in ein Krankenhaus gebracht. Die Grenzzäune zu den spanischen Städten Ceuta und Melilla an der nordafrikanischen Küste sind mit rassiermesserscharfem Stacheldraht ausgestattet.
Die spanischen Behörden hatten am Freitag die erfolgreiche Überwindung des Grenzzauns damit erklärt, dass die Afrikaner den Übertritt an mehreren Stellen gleichzeitig versuchten und damit die Einsatzkräfte aufgeteilt hatten. Zudem erschwere nun auch heftiger Wind die elektronische Überwachung der Grenzanlage, da er konstante Fehlalarme auslöse, berichtete "El País" unter Berufung auf Polizeiquellen. Im vergangenen Jahr gelangten rund 1.000 Afrikaner über die Grenzzäune von Ceuta und Melilla auf spanisches Gebiet.