Die Explosion auf einem Markt in der Hauptstadt Mogadischu ziele darauf ab, die Fortschritte zu einem friedlichen und stabilen Land zu untergraben, erklärte das Büro der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Sonntagabend. Am Mittwoch soll in dem ostafrikanischen Land der neu gewählter Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo ins Amt eingeführt werden.
Angreifer hatten am Sonntag ein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen belebten Markt gesteuert und mindestens 34 Menschen in den Tod gerissen. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Die Terrorgruppe Al-Shabaab hatte in den vergangenen Tagen jedoch angekündigt, gegen die Anhänger der Regierung vorzugehen. Ein Kommandeur der Truppe sagte laut dem britischen Sender BBC, jeder, der den neuen Präsidenten Farmajo unterstütze, müsse sich darauf gefasst machen, angegriffen zu werden.
Der Anschlag zeige die Gleichgültigkeit der Extremisten gegenüber menschlichem Leben, beklagte der Chef der UN-Mission Unsom, Michael Keating. Somalia kommt trotz der Stationierung von 22.000 Soldaten unter Mandat der Afrikanischen Union nicht zur Ruhe. Seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1990 hat die Nation am Horn von Afrika keine Zentralregierung mehr, die Macht über das ganze Land hat. Die Wahl Farmajos Anfang Februar wird jedoch als Fortschritt gesehen.