"Wenn der Verband wieder mehr Vertrauen erlangen möchte, muss er offener agieren", sagte der religionspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwoch). Im Moment ziele die Strategie der Ditib auf Vertuschung.
Beck verlangte, der türkische Islamverband müsse alle Beteiligten der Spitzelaffäre klar der Staatsanwaltschaft benennen und die türkische Religionsbehörde Diyanet auffordern, gegebenenfalls für die Ermittlungen zur Verfügung zu stehen. "Andernfalls ist eine weitere Kooperation mit der Ditib ohne Grundlage", sagte der Kölner Bundestagsabgeordnete.
Ditib hatte am Dienstag angekündigt, ihren Sitz im Beirat für den islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen bis zur Klärung der Spitzelvorwürfe gegen Ditib-Imame ruhen zu lassen. Dadurch wolle man "Schaden vom Beitrat und damit von den Muslimen in Deutschland" abwenden.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) mit Sitz in Köln ist mit rund 900 Moscheegemeinden der größte Islamverband in Deutschland und kooperiert eng mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara. Diese entsendet und bezahlt die Imame für die deutschen Gemeinden. Der in Deutschland ansässige Verband Ditib steht zurzeit wegen einer Spitzelaffäre in der Kritik. Imame sollen Informationen über Anhänger des Predigers Fethullah Gülen an die türkische Regierung weitergegeben haben, darunter auch von fünf Lehrern an allgemeinbildenden Schulen aus NRW. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.