"Wir müssen allerdings auch feststellen, dass wir in der gegenwärtigen Entwicklung eine große Belastung für das wechselseitige und bislang kooperative Verhältnis sehen."
Es sei nicht hinnehmbar, dass der türkische Staat bei den internen Angelegenheiten der Ditib mitreden und über die inhaltliche Richtung mitbestimmen dürfe, sagte der juristische Vizepräsident der Landeskirche, Johann Weusmann. Die Eigenständigkeit der Religionsgemeinschaften von staatlichen Stellen sei ein zentraler Grundsatz des deutschen Religionsverfassungsrechts. Rheinische Kirchenleitung und Ditib wollen den Angaben zufolge aber im Gespräch bleiben und haben bereits ein weiteres Treffen vereinbart.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) ist mit rund 900 Moscheegemeinden der größte Islamverband in Deutschland und kooperiert eng mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet, die unter anderem die Imame der Ditib-Gemeinden finanziert. Der Verband steht derzeit unter anderem wegen einer Spitzelaffäre in der Kritik. Imame sollen Informationen über Anhänger des Predigers Fethullah Gülen an die türkische Regierung weitergegeben haben.