Dass eine Frau so stark ihr Leben gestaltet, habe ihr imponiert, betonte die Regisseurin: "Es gibt ja selbst heute viele Frauen, die sagen, das hat der Mann zu machen, das steht mir nicht zu", betonte von Heinz.
Mit ihrem ARD-Film "Katharina Luther" wolle sie kein neues Lutherdenkmal errichten, unterstrich die Regisseurin. Der gealterte Luther zeige im Film auch Schattenseiten: "Er war ein strenger und unerträglicher Vater, ein Haustyrann, hypochondrisch und ziemlich getrieben." Sie habe es wichtig gefunden, zu zeigen, dass Luther durchaus autoritär und obrigkeitshörig gewesen sei, sagte von Heinz. "Es war für mich, gerade wegen meiner jüdischen Wurzeln, undenkbar, seine Judenfeindlichkeit wegzulassen", betonte sie. Der Fernsehfilm sei auch ein feministisches Statement: "Man sieht ja sonst nur die Ahnenreihe der Männer."
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Der Film über die Ehefrau des Kirchenreformators, Katharina von Bora (1499-1552), wird am 22. Februar im Ersten gezeigt. Die Protagonistin wird von Karoline Schuch verkörpert, die Rolle des Martin Luther spielt Devid Striesow.
Julia von Heinz wurde 1976 geboren. Sie hat über den Einfluss des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auf den deutschen Kinofilm promoviert. Nach preisgekrönten Kurzfilmen legte von Heinz 2007 ihr Langfilmdebüt "Was am Ende zählt" vor. Sie inszenierte unter anderem "Hanni und Nanni 2", "Hannas Reise" und die Hape-Kerkeling-Verfilmung "Ich bin dann mal weg".