Geplant sei eine "Zustandsbeschreibung von Künstlern aus fünf Kontinenten", kündigte Kurator Walter Smerling am Montagabend in der Lutherstadt an. "An den gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen Martin Luther konfrontiert war, hat sich in den vergangenen 500 Jahren nicht so viel geändert", sagte Smerling. Zur Ausstellungseröffnung am 18. Mai werden unter anderem der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sowie Vertreter der Bundespolitik erwartet.
Der Ausstellungsort, das ehemalige Alte Gefängnis in Wittenberg, sei für die Schau instand gesetzt worden. Jeder der rund 70 Künstler soll eine Fläche von 1,5 bis zehn Quadratmetern erhalten, die er nach seinen Vorstellungen selbst gestalten oder einrichten kann. Der Großteil der Arbeiten von Künstlern wie Ai Weiwei, Olafur Eliasson oder Luise Schröder sei eigens für den Ort und Zweck geschaffen worden, sagte Smerling. Zudem gebe es über die Altstadt verteilt weitere Kunstinstallationen zu entdecken.
"Luther und die Avantgarde" ist Teil der Weltausstellung zum 500. Reformationsjubiläum in Wittenberg und wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt. Zwei Außenstellen in der Berliner Matthäus-Kirche und der Karlskirche in Kassel sind ebenfalls Teil des Projekts. Ausgewählt wurden die Exponate von einem internationalen Kuratorenteam, zu dem Kay Heymer, Susanne Kleine, Dimitri Ozerkov, Peter Weibel, Dan Xu und Walter Smerling gehören.