Auch der Gemeindepfarrer der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Martin Germer, hatte am Dienstag dafür geworben, dass es auf dem Gelände der Kirche künftig einen zentralen Ort der Trauer geben soll. Wann und von wem über einen geeigneten Platz entschieden werde, müsse sich noch aus Gesprächen ergeben, sagte er.
Käßmann, die in Berlin lebt, sagte, sie sei einige Tage nach dem Terroranschlag am Breitscheidplatz gewesen. Der Weihnachtsmarkt sei wieder geöffnet gewesen und die Menschen hätten das normale Leben wieder aufgenommen, sagte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Ich finde das auch richtig, weil das die richtige Antwort auf Terror ist, aber dennoch war da der Ort, an dem Blumen und Kerzen lagen und erinnert wurde." Sie warb auch für ein gemeinsames Gedenken, damit Einzelne nicht mit ihren Ängsten und Sorgen, der Trauer und dem Schock zurückblieben. Dabei müssten die Opfer im Mittelpunkt stehen.
Tausende Menschen haben nach Angaben der evangelischen Gemeinde in den vergangenen vier Wochen vor der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der Opfer des Terroranschlags gedacht. Etwa 7.000 bis 10.000 Menschen hätten Kerzen und Blumen sowie mehr als 700 Plakate und Briefe niedergelegt, sagte Germer. Diese wolle der Senat zu einem Buch binden lassen. Bis Donnerstag haben Besucher noch Gelegenheit, sich in das in der Kirche ausliegende Kondolenzbuch einzutragen. Anschließend soll es in der Gedächtniskirche aufbewahrt werden.