"Grundsätzlich müssen wir jede Auseinandersetzung führen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz den "Nürnberger Nachrichten" (Montag). "Es gibt eine gewisse Bandbreite des politischen Engagements, aber da gibt es auch eine rote Linie". Wo grob vereinfacht werde, "wo Parolen zur Feindschaft beitragen - da kann ein Christ eigentlich nicht dabei sein", betonte Marx.
Dies sei der Fall bei den Themen Ausländerfeindlichkeit, Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften, einer Überhöhung der eigenen Nation, bei Rassismus, Antisemitismus, bei Gleichgültigkeit gegenüber der Armut in der Welt, "aber auch bei der Art und Weise, wie wir miteinander reden", sagte der Münchner Erzbischof.
Mit Blick auf die Bundestagswahl rief Marx zu einem fairen Wahlkampf auf. "Wir sagen: Verbal bitte mal abrüsten!" Man dürfe nicht den Stil von Scharfmachern und Fundamentalisten übernehmen, mahnte der Kardinal. Er warnte in Anspielung auf den designierten US-Präsidenten Donald Trump davor, per Kurznachrichten auf Twitter große Politik zu machen. "Da setze ich doch große Fragezeichen."