Grund für den Start des Internetportals sei die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der immer aggressiver gegen die freie Presse vorgehe, erklärte die Zeitung. "Während das autoritäre türkische Regime ein Medium nach dem anderen ausschaltet, geben wir ein neues, freies und unabhängiges Medium heraus", sagte "taz"-Redakteurin Fatma Aydemir, die das Projekt leiten wird.
"taz.gazete" solle sich mit Berichten, Kommentaren, Essays und Interviews an Leser sowohl in der Türkei als auch in Deutschland richten, hieß es. Unter anderem würden der Kolumnist Aydin Engin, die Journalistin und Buchautorin Ece Temelkuran sowie Autoren der türkischen Zeitungen "Cumhuriyet", "Birgün", "Diken" und "Bianet" schreiben.
Die Idee für das zweisprachige Portal sei entstanden, nachdem Ende Oktober Mitarbeiter der türkischen Tageszeitung "Cumhuriyet" verhaftet worden waren, erklärte die Zeitung. Zur taz.gazete-Redaktion gehört den Angaben zufolge auch Ali Celikkan. Der Redakteur aus dem außenpolitischen Ressort von "Cumhuriyet" war gerade im Rahmen eines Austauschprogramms in der "taz" in Berlin, als viele seiner Kollegen verhaftet wurden. Er entschied sich, in Berlin zu bleiben. Außerdem arbeiten die Redakteurinnen Canset Icpinar, Elisabeth Kimmerle und Ebru Tasdemir im Team des Portals.
Das Internetportal ist ab 19. Januar unter www.gazete.taz.de abrufbar.