Kirchenmitgliedern stehe es frei, sich parteipolitisch zu engagieren. Er sehe aber seine Verantwortung als Bischof darin, Christen in der AfD zu fragen, was sie in der Partei tun. Immer wieder würden deren Spitzenpolitiker auch Kirchenleute diffamieren. "Wie will es ein Christ mit seinem Gewissen verantworten, dass er eine solche Partei unterstützt?" fragte Dröge.
Der Berliner Bischof sagte, nicht die alleinige Mitgliedschaft in der AfD sei entscheidend. Wer sich aber menschenfeindlich äußere, "der überschreitet eine rote Linie". Dies gelte umso mehr, wenn eine völkische Grundhaltung vertreten werde. "Wir haben schon einmal erlebt, dass das Christentum für eine völkische Bewegung instrumentalisiert wurde", sagte Dröge mit Blick auf große Teile des deutschen Protestantismus in der NS-Zeit.
Dröge verwies auf die Kernforderung von Jesu Christus, Gott und den Nächsten zu lieben wie sich selbst. "Ich höre von der AfD hauptsächlich, wer nicht mehr geliebt werden soll und wer nicht mehr angemessen in seiner Menschenwürde beachtet werden soll", sagte der Theologe, der dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland angehört.