Eine unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern und einem Publizisten hatte den Begriff aus 594 verschiedenen Vorschlägen ausgewählt, von denen rund 60 den Unwort-Kriterien entsprachen. Ein Großteil der Vorschläge habe sich gegen einen diffamierenden Sprachgebrauch im Themenfeld Migration und Flüchtlinge gerichtet, sagte Janich. Insgesamt gab es 1.064 Einsendungen. Im Vorjahr waren 1.644 Einsendungen mit 669 Vorschlägen eingegangen.
Das "Unwort des Jahres" wird seit 1991 von einer unabhängigen sprachkritischen Initiative gekürt. "Unwörter" waren zuletzt "Gutmensch" (2015), "Lügenpresse" (2014), "Sozialtourismus" (2013") und "Opfer-Abo" (2012).
Die sprachkritische Aktion wurde 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser initiiert. Die Aktion will den Blick auf Wörter und Formulierungen lenken, "die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen" und dadurch die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern.