Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde ausgezeichnet, weil sie auch unter Kritik und Anfeindungen zu ihrer Überzeugung stehe und Verantwortung übernehme, teilte die Eugen-Bolz-Stiftung am Montag mit. Der Preis wird am 1. Februar in Stuttgart überreicht. Die Lobrede hält der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Der Vorsitzende des Stiftungsrates, der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher (CDU), hob Merkels Eintreten für die humanitären und christlichen Werte der Europäischen Union hervor. Sie habe viele Ehrenamtliche in der Willkommenskultur bestärkt und sich klar von rechtsradikalen Bewegungen und Parteien abgesetzt.
Die Eugen-Bolz-Stiftung wurde 1949 gegründet und pflegt das Andenken an den von den Nationalsozialisten ermordeten Katholiken und Staatsmann Eugen Bolz (1881-1945). Bolz war württembergischer Staatspräsident bis zu seiner Absetzung 1933 und schloss sich später dem Widerstand um die Attentäter vom 20. Juli 1944 an.
In der Stiftung sind Angehörige, die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Stadt Rottenburg am Neckar vertreten. Träger des mit mit 5.000 Euro dotierten Eugen-Bolz-Preises sind unter anderem die KZ-Überlebende und Medizinprofessorin Wanda Poltawska, der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU), und Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.