Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl damit um etwa 400 zu. In Köln wurden zudem rund 1.000 junge Männer vornehmlich aus dem nordafrikanischen Raum an der Anreise zum Dom gehindert. In der Innenstadt war ein Großaufgebot der Polizei von etwa 1.500 Beamten im Einsatz, um dafür zu sorgen, dass sich die sexuellen Übergriffe auf junge Frauen wie vor einem Jahr nicht wiederholten.
Nach Angaben eines Sprechers der Kölner Polizei wurden in der Domstadt mehr als 40 Personen in Gewahrsam genommen - unter anderem, weil sie Platzverweise nicht befolgten, sie sich illegal in Deutschland aufhielten oder ein Haftbefehl gegen sie vorlag. Sechs mutmaßliche Neonazis wurden in Köln von der Polizei des Platzes verwiesen. Das Verbot einer für Silvester angemeldeten Kundgebung der rechtsextremen Partei NPD war noch am Freitagabend vom Oberverwaltungsgericht in Münster bestätigt worden.
Beim Jahreswechsel 2015/16 war es am Kölner Hauptbahnhof zu massenhaften Diebstählen und sexuellen Übergriffen gegen junge Frauen gekommen, beschuldigt wurden vor allem junge Männer aus Nordafrika. Die Polizei in Köln war danach heftig kritisiert worden, weil zu wenig Beamte im Einsatz gewesen und die Vorfälle zuerst verschwiegen worden seien. Ein Jahr später zeigte die Polizei in Köln deutlich mehr Präsenz, am Dom wurden Sicherheitsschleusen eingerichtet. Zudem setzte die Bundespolizei rund 800 Beamte ein, die Zugreisende in ganz NRW kontrollierten.
Als Zeichen für Solidarität zeigte der Berliner Lichtkünstler Philipp Geist eine Installation auf der Domplatte. Dabei projizierte er Worte, Begriffe, Zeichen, Farben und Formen auf die Fassaden des Dom-Forums und des Römisch-Germanischen Museums. Der Kölner Dom wurde von Samstagabend bis Sonntag um ein Uhr am Morgen weiträumig abgesperrt, Raketen und Böller durften nicht gezündet werden.