Aufgrund der Kämpfe mit der Terrorgruppe Boko Haram seien große Teile der Ernte vernichtet, Vorräte geplündert und Vieh getötet worden, erklärte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Dienstag (Ortszeit) in New York. In den drei am stärksten betroffenen Bundesstaaten drohe im kommenden Jahr 400.000 Kindern Unterernährung, 80.000 könnten sterben, wenn sie keine Hilfe bekämen.
Boko Haram kämpft seit 2009 für die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates im Norden Nigerias. Die Terrorgruppe soll Schätzungen zufolge für 15.000 Tote verantwortlich sein. Das nigerianische Militär hat Boko Haram nach eigenen Angaben zurückgedrängt, die Region wird aber weiter von Anschlägen erschüttert.
Die Gewalt hat zudem ganze Landstriche zerstört und eine Massenflucht ausgelöst. "Die Folgen für Kinder sind dramatisch", betonte Unicef-Direktor Anthony Lake. Durch die Kämpfe seien in manchen Gebieten drei Viertel der Wasser- und Abwasserleitungen und ein Drittel der Krankenhäuser zerstört worden. Krankheiten stellten deshalb ein weiteres Risiko dar.