Der violett gehaltene Schuber solle die Frauen der Reformationsbewegung würdigen, sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Hannover. "Die Frauen kommen bisher zu kurz beim Reformationsjubiläum." Dabei habe die Reformation gerade für die Frauen einen Durchbruch bedeutet, etwa beim Zugang zu Bildung. Käßmann (58) wirbt derzeit im Auftrag der EKD für das 500. Reformationsjubiläum im nächsten Jahr.
Den Schmuckschuber entwickelte die Theologin gemeinsam mit dem Gießener Illustrator Andreas Helm. Auf der Vorderseite stehen in ihrer Handschrift zwölf Frauennamen aus der Bibel, darunter Magdalena, Rahel oder Lea. Die Theologin hat auch ihre vier Töchter nach Frauen aus der Bibel benannt.
Auf der Rückseite des Schubers befinden sich zwölf Namen von Frauen, die für die Reformation von Anfang an eine bedeutende Rolle gespielt haben wie Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora (1499-1552). Beide Seiten seien durch Linien, die für die Lebenslinien der Frauen stünden, miteinander verbunden, erläuterte der Illustrator Helm. "Das Neue kann ohne das Alte nicht sein." Die lila Farbe des Schubers stehe für die "Farbe der Frauenbewegung schlechthin".
Mit ihrem Schuber-Design reiht sich die Reformationsbotschafterin Käßmann ein in eine Reihe von Prominenten wie dem Modeschöpfer Harald Glööckler, der Schauspielerin Uschi Glas und dem Fußballtrainer Jürgen Klopp, die ebenfalls Sonderausgaben der Lutherbibel 2017 gestaltet haben. Vor dem Reformationsjubiläum im nächsten Jahr hatten rund 70 Experten die revidierte Luther-Übersetzung aus dem Jahr 1984 überarbeitet.
Derzeit gibt es nach Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft insgesamt zwölf verschieden Schuber, für das Frühjahr 2017 sind weitere Editionen geplant. Verkaufsstart der neuen Ausgaben war Mitte Oktober. Die Bibel im Käßmann-Design gibt es ab dem 12. Dezember im Buchhandel.