Das Motto des Gottesdienstes, "Niemals ohne Hoffnung", wolle den Verlust nicht kleinreden, den Schmerz nicht geringer machen, sagte Pfarrerin Angela Kessler-Weinrich in ihrer Predigt zum Ewigkeitssonntag. Es bedeute vielmehr, dass es "einen Horizont gibt, der über uns und unser Erleben hinaus weist". Der Gottesdienst wurde am Sonntag vom Deutschlandfunk übertragen.
"Wir können Orte schaffen, von denen der helle Schein der Hoffnung in die Dunkelheit der Erde fällt", zitierte Kessler-Weinrich Pastor Friedrich von Bodelschwingh, der eng mit der Gründung Bethels verbunden ist. Im Kinderhospiz leuchte dieser helle Schein in ganz kleinen Lichtblicken. Dort könnten Familien eine Auszeit aus dem anstrengenden Alltag nehmen und neue Kraft schöpfen. Eltern fänden Ruhe, könnten ausschlafen und gesunden Geschwisterkindern Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Das Hospiz sei ein "Ort des Lebens und des Lachens" und ein Ort des Sterbens, sagte Kessler-Weinrich.
Auch Therapeutinnen und Pflegekräfte des Hospizes berichteten in dem Gottesdienst aus ihrem Arbeitsalltag. Es sei bewundernswert, wie viel Kraft Eltern für ihre Kinder aufbrächten und wie sie auch in schweren Zeiten nicht die Hoffnung verlören. Das Mitarbeiter-Team lerne viel von diesen Familien und nehme etwas von ihrer Kraft auf.
Mit dem Ewigkeits- oder Totensonntag endet in der evangelischen Kirche das Kirchenjahr. Neben dem Andenken an die Verstorbenen wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt.