Mit Plakaten, Internetauftritten und weiteren Materialien wollen die Landeskirchen Impulse geben zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema und machen auf die bleibende Bedeutung des kirchlichen Feiertags aufmerksam.
Auf der Internetseite www.busstag.de findet sich ein Angebot mit Hintergrundinformationen zum Buß- und Bettag, Gottesdienstterminen und Möglichkeiten zum Mitmachen. Zudem können Interessierte in den Social Media-Kanälen www.facebook.com/busstag und www.twitter.com (@busstag) das Thema diskutieren. Besonderer Höhepunkt der Kampagne im Internet: Am 16. November 2016 (Buß- und Bettag) wird der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, von 20 bis 21 Uhr zum Kampagnen-Thema chatten. Der Zugang zum Online-Chat ist unter www.busstag.de zu finden.
In seiner Kanzelabkündigung zum Buß- und Bettag beklagt Bischof Hein, dass Zäune, Mauern und Gitter in Europa wieder eine große Rolle spielten. Lange Zeit habe man sich dem Traum hingegeben, Frieden und Gemeinschaft der Völker wären ohne Anstrengung möglich. Denn es sei gelungen, in Europa Grenzen und Mauern abzubauen. Doch die Grenzen seien wieder zurückgekehrt in die Köpfe und Herzen der Menschen, aber auch auf die Landkarte. Heins Einschätzung nach sind es "Zäune und Mauern der Angst, geschürt durch Vorurteile, Halbwissen und einen beschämenden Kleinglauben." Leidtragende seien vor allem die, die auf der Flucht sind, die sich nicht selbst helfen können und die ausgegrenzt werden: "Wer bei uns ankommt, kommt nicht gut an." Doch Hein gibt zu bedenken: "Ein Zaun isoliert auch den, der ihn gebaut hat. Zäune machen einsam!" Der Bischof erinnert daran, dass Christus keine abstrakten Größen wie Völker, Religionen und Staaten ruft: "Er ruft uns als Menschen, damit wir uns als Menschen unter Menschen bewähren."
Der Buß- und Bettag sei ein Anlass zur Besinnung und zur Umkehr; dies geschehe "in diesem Jahr vielleicht so laut wie selten, weil es so nötig ist wie selten." Mit dem Motto "Ankommen" verweise der Buß- und Bettag zugleich auch auf die Ankunft Christi in der Welt, auf Advent und Weihnachten: "Denn Christus reißt ein Loch in den Zaun unserer Angst. So sehen wir ein Stück Himmel. So können Menschen gerettet werden. Auf beiden Seiten des Zaunes, bis wir keine Zäune mehr brauchen."
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck bewirbt bereits seit 1996 den Buß- und Bettag mit besonderen Aktionen. Sie will nach eigenen Angaben mit den Kampagnen auch Menschen ansprechen, die sich sonst keine Gedanken zum Buß- und Bettag machen. Seit einigen Jahren beteiligt sich auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und in diesem Jahr erstmals auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Landeskirche in Baden an den Aktionen.