Das 500. Reformationsjubiläum ist nach Ansicht der früheren First Lady Deutschlands, Bettina Wulff, auch ein Anlass zur Sinnsuche. Das Jubiläum sei eine Einladung an alle, sich Gedanken über den Glauben zu machen und darüber, "wo stehe ich selber", sagte die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff am Freitagabend in der NDR-Talkshow "Bettina und Bommes". Wulff wirbt mit anderen Prominenten für das Reformationsjubiläum im nächsten Jahr.
Man könne sich zudem mit seinem Gewissen auseinandersetzen, "was man tut als Mensch und was nicht, wie man in der Gesellschaft leben will", fügte Wulff hinzu, die sich für soziale Projekte einsetzt: "Das ist die Idee dahinter." Sich selbst bezeichnete Wulff als "überzeugte Christin". "Wir Protestanten feiern uns nicht selbst", sagte die zweifache Mutter, die früher einmal lutherische Pastorin hatte werden wollen. Jeder habe selbst die Freiheit, ob er an etwas glauben wolle oder an nichts.
Bei ihr zu Hause werde am 31. Oktober "kein Halloween gefeiert, es ist Reformationstag", fügte sie mit Blick auf das bevorstehende Grusel-Fest hinzu. Es sei nicht immer ganz einfach, sich damit bei ihren Söhnen durchzusetzen. Aber wer kommt und klingelt, bekomme dennoch auch Süßigkeiten.
Die evangelische Kirche feiert im kommenden Jahr 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.