Dort wollten sie sich auf das bevorstehende 500. Reformationsjubiläum vorbereiten, teilten die katholische Deutschen Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit. Die Delegation aus katholischen Bischöfen und Mitgliedern des Rates der EKD wird am Sonntagabend am See Genezareth in Israel erwartet. Weitere Stationen der einwöchigen Reise sind unter anderem Bethlehem und Jerusalem.
Auf den Spuren von Jesus sollen eine Woche lang die gemeinsamen christlichen Ursprungsorte besucht und die Verbundenheit im Glauben zum Ausdruck gebracht werden, teilten beide Kirchen mit. Eine solche ökumenische Pilgerreise habe es bisher nicht gegeben. Die Gruppe wird unter anderem auch die biblischen Orte Kapernaum, Chorazin und den Berg der Seligpreisungen ansteuern. In den palästinensischen Autonomiegebieten stehen Nablus und Bethlehem mit der Geburtskirche Jesu auf dem Programm. In Jerusalem wird die Grabeskirche besucht, aber auch der Tempelberg, die Klagemauer und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
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An der Spitze der Delegation mit je neun evangelischen und katholischen Repräsentanten stehen der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Beide haben die Reise als Bestandteil des gemeinsamen "Christusfestes" 2017 bezeichnet. Marx äußerte die Erwartung, dass von der Reise eine gemeinsame Botschaft ausgehen könne "von der Hoffnung, die uns als Christen trägt". Bedford-Strohm sagte, es werde deutlich, "dass trotz der Trennungen der Reformationszeit beide Kirchen heute mehr verbindet als trennt". Die Pilgerreise wird bis zum 22. Oktober dauern.
Am 31. Oktober wird in Berlin das Festjahr zum Jubiläum der 1517 begonnenen Reformation mit einem evangelischen Gottesdienst und einem staatlichen Festakt mit Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet. Gauck hatte in einem Interview des Evangelischen Pressedienstes (epd) den Reformator Martin Luther gewürdigt: "Luther hat eine welthistorische Leistung vollbracht", sagte das Staatsoberhaupt. Sein Protest gegen eine Jahrhunderte lang festgefügte kirchliche Obrigkeit habe "den Weg zur Idee der Würde jedes einzelnen Menschen gebahnt".