Gauck würdigt Mut der Demonstranten vom 9. Oktober 1989

Gauck würdigt Mut der Demonstranten vom 9. Oktober 1989
27 Jahre nach der entscheidenden Montagsdemonstration von Leipzig hat Bundespräsident Joachim Gauck den Mut der Ostdeutschen in der Friedlichen Revolution gewürdigt.

Bei einem Besuch der Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" der Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin-Lichtenberg sagte Gauck am Sonntag, bei der Friedlichen Revolution von 1989 handele es sich um eines der ganz großen Daten der deutschen Freiheitsgeschichte. "Deshalb muss das, was eine Minderheit der Deutschen im Osten geleistet hat, ins ständige Bewusstsein der gesamten Nation gerückt werden", betonte der Bundespräsident.

Gauck unterstrich, das Land könnte stolz darauf sein, was damals trotz all der Ängste gelungen sei: "Das sollten wir uns gerade an dem heutigen Tag klarmachen." Der Mut von damals sei auch beispielgebend für heute. Ohne Bürger, die sich einmischten, dünne die Demokratie aus. Ins Gästebuch schrieb Gauck: "Vor der Einheit kam die Freiheit! Dank an alle Menschen, die damals mitgewirkt haben."


In Leipzig sollte ab dem Nachmittag mit Gottesdienst, "Rede zur Demokratie" und Lichtfest an die umwälzenden Ereignisse vom 9. Oktober 1989 erinnert werden. Damals hatte mit rund 70.000 Teilnehmern die erste große Massendemonstration gegen das SED-Regime stattgefunden. Sie gilt als wichtige Wegmarke der politischen Umwälzungen, die schließlich zum Fall der Berliner Mauer und zur Wiedervereinigung führten.

Die Feierlichkeiten standen in diesem Jahr unter dem Motto "Mut - Werte - Veränderungen". Nach einem Friedensgebet in der Nikolaikirche wurde EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zu einer "Rede zur Demokratie" erwartet. Anschließend sollte wie in jedem Jahr von Tausenden Leipzigern auf dem Augustusplatz eine "89" aus Kerzen geformt werden.