Unesco macht auf weltweiten Lehrermangel aufmerksam

Unesco macht auf weltweiten Lehrermangel aufmerksam
Die Bildungs- und Kulturorganisation der Vereinten Nationen (Unesco) macht auf einen weltweiten Lehrkräftemangel an Grund- und weiterführenden Schulen aufmerksam. Bis zum Jahr 2030 werden nach aktuellen Prognosen fast 69 Millionen neue Lehrer benötigt, wie die Unesco mitteilte.

Bonn (epd). Im Grundschulbereich seien in den nächsten 14 Jahren 24,4 Millionen und in der Sekundarschule 44,4 Millionen neue Lehrkräfte aufgrund von Verrentungen und zusätzlichem Lehrkräftebedarf, etwa für die wachsende Zahl von Flüchtlingskindern, erforderlich.

In Subsahara-Afrika ist der Lehrkraftmangel nach Unesco-Angaben am größten. Bis 2030 werden dort 17 Millionen Grund- und Sekundarschullehrer benötigt. An zweiter Stelle steht Südasien, wo besonders im Sekundarschulbereich qualifiziertes Lehrpersonal fehlt. Nur 65 Prozent der Jugendlichen in der Region besuchen eine weiterführende Schule.

Bildung als Voraussetzung für Entwicklung

In anderen Ländern verhinderten Konflikte eine angemessene Bildung, erklärte die Unesco zum Weltlehrertag am 5. Oktober. Nach der Zerstörung weiter Teile des Bildungssystems in Syrien und dem Irak durch den Krieg und den Vormarsch der Terrormiliz IS stünden Bildungssysteme der Nachbarländer vor der Herausforderung, einer hohen Zahl geflüchteter Kinder gerecht zu werden.

Bildung sei ein Menschenrecht, betonte Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission. Sie sei Schlüssel zu individueller und gesellschaftlicher Entwicklung und Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Ein Bildungsziel der Vereinten Nationen lautet, bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen. 1994 rief die Unesco den Weltlehrertag ins Leben.