"Sprengstoffanschläge oder andere Formen von Gewalt sind keine Mittel, um seine Auffassung auszudrücken, mit der Politik in unserem Land nicht einverstanden zu sein", erklärten Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing und der Bischof des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme.
"Wir leben in einem demokratischen Land, in dem es viele Möglichkeiten der politischen Mitbestimmung und der aktiven Beteiligung an der Politik gibt", fügten Rentzing und Timmerevers hinzu. Die beiden Geistlichen stellten sich an die Seite der Bürger muslimischen Glaubens in Dresden: Moscheen seien "wie unsere Kirchen Orte des Gebetes und des Glaubens", betonten die Bischöfe. Aus diesem Grunde könne "uns als Christen ein Anschlag auf eine Gebetsstätte gleich welcher Religion in unserer Stadt nicht unberührt lassen".
Neben dem Sachschaden gehe es um das Lebensgefühl und die Lebensqualität von Menschen anderer Religionen, die durch solche Gewaltakte zutiefst getroffen worden seien, erklärten Rentzing und Timmerevers.
Zum Zeitpunkt der Detonation am Montagabend kurz vor 22 Uhr befanden sich der Imam, seine Frau und seine beiden Söhne in der Moschee in der Hühndorfer Straße. Durch die Druckwelle wurde die Eingangstür nach innen gedrückt, im Haus entstanden Verrußungen. Kurze Zeit später kam es zu einer weiteren Explosion am Internationales Congress Center. Durch die Hitze der Detonation zersplitterte die Seite eines Glasquaders auf der Freiterrasse.