Berlin (epd). Die ARD hat sich auf einen neuen Finanzausgleich des Senderverbundes geeinigt. Auch die kleineren Landesrundfunkanstalten wie der Saarländische Rundfunk oder Radio Bremen seien bis Ende 2020 bedarfsgerecht finanziert, sagte die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin, Karola Wille, nach der ARD-Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin. Weitere Themen waren dort unter anderem der ARD-Produzentenbericht sowie Möglichkeiten zu mehr Transparenz.
Gremien müssen noch zustimmen
Zum Finanzausgleich erklärte Wille, erstmals sollten ab 1. Januar 2017 sieben Landesrundfunkanstalten in den Finanzausgleich einzahlen, weil auch der RRB zum Kreis der Geber gehören solle. Im Vergleich zu den Jahren zuvor solle außerdem der WDR einen weniger großen finanziellen Beitrag leisten. Die Neuverhandlungen zum ARD-Finanzausgleich waren nötig geworden, weil mit dem 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag die sogenannte Finanzausgleichsmasse von bisher 1,0 auf 1,6 Prozent erhöht worden war. Die Einigung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien der ARD-Landesrundfunkanstalten.
Laut ARD-Produzentenbericht arbeiten die Landesrundfunkanstalten und die gemeinsame Filmtochter Degeto jedes Jahr mit mehr als 1.000 Produktionsunternehmen zusammen. Der Gesamtwert aller Auftrags-, Ko- und Mischproduktionen betrug demnach im vergangenen Jahr rund 711 Millionen Euro (2014: 707 Millionen Euro). Das Geld sei in Filme, Dokumentationen und Unterhaltungssendungen geflossen. Wille sagte, ein wesentlicher Teil des Geldes (72,3 Prozent) sei an unanhängige Produzenten gegangen. Die ARD sehe sich in der Verantwortung und habe zugleich ein besonderes Interesse daran, die Vielfalt der Branche zu erhalten und weiter zu fördern.
Gesamtkonzept zur Transparenz angekündigt
Zum neuen Jugendangebot von ARD und ZDF äußerte sich Wille indes nicht. Sie stellte jedoch in Aussicht, dass der Name des Programms bis Ende September bekanntgegeben werden soll.
Die ARD will sich künftig außerdem um mehr Transparenz bemühen. Zusammen mit dem ehemaligen Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof sollten neue Felder erörtert werden, erklärte Wille. Kirchhof solle bei der rechtssystematischen Einordnung helfen, wo die ARD offener werden könne und wo Grenzen lägen. Als mögliche Bereiche für mehr Transparenz nannte die ARD-Vorsitzende die Themen Vergütungen, Vergabe von Aufträgen und journalistische Transparenz über das Zustandekommen von Nachrichten.
Der Senderverbund wolle ein Gesamtkonzept zur Transparenz erarbeiten und die einzelnen Bereiche nicht nacheinander abarbeiten, erklärte Wille. Bis Ende des Jahres wolle der Sendeverbund die Diskussion dazu geführt haben.