Die für den 14. September geplante Festveranstaltung am Gründungsort trägt den Titel "Unternehmerische Freiheit und unternehmerische Verantwortung im 21. Jahrhundert". Unter dem Gründungsvorsitzenden Walter Bauer, einem Textilunternehmer, hatten sich am 9. März 1966 zunächst 20 Unternehmer aus Frankfurt zum AEU zusammengeschlossen. In seinen Anfangsjahren verstand sich der Arbeitskreis vor allem als Gegengewicht zu etablierten gewerkschaftsnahen Arbeitnehmergruppen in der Kirche sowie zur kirchlichen Industrie- und Sozialarbeit.
Kritik an Planwirtschaft
Walter Bauer war in der NS-Zeit Mitglied der oppositionellen Bekennenden Kirche und hatte an der im Juli 1945 veröffentlichten Denkschrift des Freiburger Bonhoeffer-Kreises mitgewirkt, die zur ethischen Untermauerung der sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik beitrug. In der Tradition dieser Denkschrift stellte sich der AEU entschieden gegen Bestrebungen, planwirtschaftliche Modelle anstelle der sozialen Marktwirtschaft zu erproben. Entsprechende Forderungen aus der 68er Bewegung hatten damals auch im deutschen Protestantismus viele Anhänger.
Bis heute stehe die Kommunikation der ethischen Grundlagen und ordnungspolitischen Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft im Zentrum der Arbeit des AEU, sagte Peter Barrenstein, der dem als Verein organisierten Netzwerk seit vier Jahren vorsteht, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer steht inzwischen auch leitenden Angestellten aus der Wirtschaft und Selbstständigen wie Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern offen, aber auch Ökonomie-Professoren und Leitern großer diakonischer Einrichtungen. Zu seinen Aufgaben gehören die Mitwirkung an Äußerungen der evangelischen Kirche wie der Unternehmer-Denkschrift von 2008, die Organisation von fachlichem Austausch und Angebote zur Glaubensvergewisserung für die rund 600 Mitglieder.
"Evangelisch. Erfolgreich. Wirtschaften."
Zur Feier seines Gründungsjubiläums erwartet der AEU unter anderem den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und den ehemaligen Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio. Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber wird das Buch "Evangelisch. Erfolgreich. Wirtschaften." vorstellen, in dem 35 protestantische Führungskräfte aus der Wirtschaft über ihren Glauben berichten.