"Lobpreis des Schöpfers und Verantwortung für die Schöpfung gehören untrennbar zusammen", sagte Karl-Heinz Wiesemann, katholischer Bischof von Speyer und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Freitag in Bingen. Dort fand in einem Park am Südrand des Mittelrheintals die diesjährige zentrale Feier zum "Tag der Schöpfung" statt.
Ganz in der Nähe hatte die christliche Mystikerin Hildegard von Bingen (1098-1179) einst ein Kloster gegründet. Das Motto des diesjährigen Gedenk- und Aktionstags lautet "Die ganze Schöpfung - Lobpreis Gottes" und geht auf einen Hymnus Hildegards zurück. Gottes Gebote lehrten, Mitgefühl gegenüber Mitgeschöpfen zu empfinden, sagte die katholische Theologieprofessorin Dorothea Sattler in ihrer Predigt. Dies gelte auch gegenüber Menschen, mit denen man zerstritten sei.
Die Anregung, einen ökumenischen Tag der Schöpfung zu begehen, kommt aus der orthodoxen Kirche und wurde von der europäischen Ökumene aufgenommen. In der Bundesrepublik feiert die ACK seit 2010 jährlich einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland gehören zurzeit 17 Kirchen an. Neben Protestanten und Katholiken sind unter anderem auch Orthodoxe, Kopten, Mennoniten, die Heilsarmee und andere evangelische Freikirchen Teil des Netzwerks. Nach eigenen Angaben repräsentiert die ACK rund 50 Millionen Christen in Deutschland.