Ein Lebenszeichen der rund 200 Schülerinnen, die vor mehr als zwei Jahren in Nigeria entführt wurden: Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram veröffentlichte am Sonntag ein Video, das etwa 50 der Mädchen von Chibok zeigen soll, wie der britische Sender BBC berichtete. Die Islamisten hatten im April 2014 ein Internat in der Stadt Chibok gestürmt und 276 Schülerinnen verschleppt, 219 davon sind offenbar noch in ihrer Gewalt.
Das Video zeigt dem Bericht zufolge etwa 50 Mädchen mit Kopftüchern und einen Sprecher der Miliz, der die Entlassung von inhaftierten Boko-Haram-Mitgliedern fordert. Im Gegenzug würden die Mädchen freigelassen. Lokale Medien hatten in der Vergangenheit immer wieder berichtet, die nigerianische Regierung verhandle mit den Islamisten über die Freilassung der Schülerinnen.
Die nigerianische Armee geht im Norden des Landes gegen Boko Haram vor und versuchte erfolglos, das Versteck der Mädchen zu finden und diese zu befreien. Anfang des Jahres hatten die Islamisten bereits ein Video veröffentlicht, kurz darauf wurde eines der Mädchen in einem Wald gefunden. Boko Haram versteht sich selbst als Teil des "Islamischen Staates" (IS), will in Westafrika einen Gottesstaat errichten und entführt immer wieder Frauen und Kinder.
