In der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße ist am Samstag mit einer zentralen Feierstunde an den Bau der martialischen Grenzanlage zwischen Ost und West vor 55 Jahren erinnert worden. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), legte in Erinnerung an die mindestens 138 Opfer der Berliner Mauer einen Kranz am Denkmal der Gedenkstätte nieder. Müller betonte die Bedeutung der Gedenkstätte als historischer Ort, an dem kritisches Geschichtsbewusstsein für aktuelle politische Entwicklungen geweckt werden könne.
Zuvor war in der Kapelle der Versöhnung eine Andacht gefeiert worden. Müller unternahm erstmals einen Rundgang durch die Dauerausstellung im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte. Zu der Gedenkfeier waren auch rund 50 Zeitzeugen gekommen.
Der Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) hatten zudem zu einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor aufgerufen. Zu ihren Forderungen gehören Entschädigungen für Opfer von Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen und eine ausführliche Behandlung der Diktatur in der DDR in den Schulen.
Gedenkveranstaltungen fanden auch an der berühmten Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin sowie in mehreren Berliner Bezirken statt. An die deutsche Teilung wurde auch außerhalb Berlins erinnert: In Marienborn zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen war eine Festveranstaltung aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der dortigen Gedenkstätte Deutsche Teilung vorgesehen.
Mit dem Bau der Berliner Mauer riegelte das DDR-Regime am 13. August 1961 die Grenze zwischen Ost- und Westberlin hermetisch ab. Das Bauwerk stand 28 Jahre lang bis zum 9. November 1989 für Repression und Unfreiheit. Zahlreiche DDR-Bürger bezahlten Fluchtversuche mit ihrem Leben. Die genaue Zahl der Mauertoten ist nicht bekannt, häufig wird nach historischen Forschungen die Zahl von 138 Toten genannt.