Limburg (epd). Das Bistum Limburg hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 13,5 Millionen Euro verzeichnet. Im Jahr 2014 waren es noch 6,4 Millionen Euro gewesen, wie das katholische Bistum bei der Vorlage des Jahresberichts 2015 am Donnerstag mitteilte. Als größter Ertragsposten stiegen die Einnahmen aus der Kirchensteuer um elf Millionen Euro auf knapp 202 Millionen Euro. Das Bilanzvolumen des Bistums wuchs um 43 Millionen Euro auf rund eine Milliarde Euro.
Zusätzlich zum Bilanzergebnis hat das Bistum 51,6 Millionen Euro an Stiftungen und Rücklagen abgeführt. Profitiert davon hätten etwa die Baustiftung mit 23,6 Millionen Euro, die Schulstiftung mit zehn Millionen Euro und der Eine-Welt-Fonds mit 2,5 Millionen Euro, heißt es im Jahresbericht 2015. Die Zahl der Mitglieder des Bistums sank 2015 von 638.000 auf 635.000 Katholiken.
Jahresabschlüsse aller Körperschaften
Nach dem Skandal um die ausufernden Baukosten der Residenz des damaligen Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst in Limburg haben zahlreiche der 26 katholischen Bistümer ihre Vermögen offengelegt. Dazu gehörte zuletzt im Juni das Erzbistum München und Freising, das mit einer Bilanzsumme von rund 3,3 Milliarden Euro zu den reichsten Bistümern in Deutschland zählt.
Wie andere Bistümer auch legte das Limburger Bistum erstmals die Jahresabschlüsse aller Körperschaften gleichzeitig vor. Demnach hat der Bischöfliche Stuhl, der das Amt Amt des Bischofs samt Verwaltung umfasst, im vergangenen Jahr ein Minus von 1,6 Millionen Euro verzeichnet gegenüber einem Plus von 700.000 Euro im Jahr 2014. Die Bilanzsumme beträgt 80,4 Millionen Euro. Neben einem strukturellen Defizit sei für das Minus vor allem verantwortlich, dass das St. Georgswerks wieder hergestellt worden sei, erläuterte der Finanzreferent Gordon Sobbeck.
Der ehemalige Bischof Tebartz-van Elst hatte das St. Georgswerk aufgelöst und das Sondervermögen dem Bischöflichen Stuhl zugeführt. Nun sei das St. Georgswerk im Umfang von 16,5 Millionen Euro wieder hergestellt worden, als hätte es dessen Aufhebung nie gegeben.