Trotz internationaler Kritik sind in Indonesien vier verurteilte Drogenschmuggler hingerichtet worden. Wie lokale Fernsehsender berichteten, wurden die Männer in der Nacht zum Freitag auf der Gefängnisinsel Nusa Kambangan von einem Erschießungskommando getötet. Es handelte sich um einen Indonesier und drei Nigerianer.
Ursprünglich sollten 14 Menschen hingerichtet werden, darunter Staatsbürger aus Pakistan, Indien und Simbabwe. Warum die zehn anderen Verurteilten zunächst verschont blieben, begründeten die Behörden nicht. Zuvor hatte Indonesien die internationale Kritik an den Hinrichtungen zurückgewiesen.
Menschenrechtler: Exekutionen sind barbarisch
Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International sowie die Vereinten Nationen, die EU und die Bundesregierung hatten an den indonesischen Präsidenten Joko Widodo appelliert, die Exekutionen zu stoppen. Diese seien barbarisch und nicht mit internationalem Recht vereinbar. Mehrere der
Gerichtsverfahren gegen die 14 Verurteilten wurden als unfair kritisiert.
Im März 2013 hatte Indonesien ein vierjähriges Moratorium auf die Vollstreckung der Todesstrafe beendet und erstmals wieder eine Hinrichtung vollzogen. Trotz weltweiter Proteste wurden dann im Januar und April 2015 insgesamt 14 wegen Drogenschmuggels Verurteilte exekutiert.
Der seit Oktober 2014 amtierende Präsident Widodo hat das harte Vorgehen gegen Drogenhändler wiederholt verteidigt. Zur Begründung verwies er auf die Zahl der Rauschgifttoten in Indonesien. Demnach sterben in dem muslimisch dominierten Land mit 250 Millionen Einwohnern täglich bis zu 50 Menschen durch Drogenkonsum.